Die richtige Belichtung des Diafilms
Im heutigen Zeitalter der Digitalfotografie ist die Belichtung des Diafilms eigentlich kein
Thema mehr. Es wird viel mehr über Speicherkarten, Software und
Nachbearbeitung gesprochen. Trotzdem will ich Ihnen die richtige
Belichtung des herkömmlichen Diafilms näher bringen.
Für mich kommt es bei der richtigen Belichtung nur mehr
bei der Landschaftsfotografie mit der Linhof Grossformatkamera, im
Grossformat mit Planfilm 4x5 inch, an. Ein Blatt Planfilm mit
Entwicklung kostet mehr als
ein herkömmlicher 36er Fuji Velvia Film, rund 7 Euro.
Da der
Diafilm einen maximalen Kontrast von 5 Blenden verkraftet, kommt es hier
natürlich auf die genaue und exakte Belichtung an. Im Gegensatz dazu
erkennt das
menschliche Auge einen Kontrastunterschied von bis zu 14 (!)
Blendenstufen.
Es
ist daher erforderlich, die Belichtung so zu wählen, das sowohl in den Lichtern
als auch in den Schatten Zeichnung erkennbar sein soll, ohne dass Bildteile in den Lichtern "ausfressen"
oder in den Schattenpartien "absaufen".
Ausgehend
von einem Motiv, welches der Belichtungsmesser,
vorteilhaft ist ein Spotbelichtungsmesser, mit einer
Zeit/Blendenkombination vorgibt, kann der Kontrastumfang leicht
ermittelt werden. Sehr hilfreich ist dabei ein eingebauter
Spotbelichtungsmesser in der Kamera, wie z.B. in meiner EOS 3. Die
meisten modernen Kameras bieten die Möglichkeit der Selektivmessung oder
verschiedener Arten von Spotbelichtungsmessung. Sollten Sie bzw. Ihre Kamera nicht
über eine solche Messmethode verfügen, können Sie die Belichtung auch
mittels einer herkömmlichen Graukarte (18%) ermitteln. Auch graue
Fototaschen haben ungefähr den selben Grauwert wie die Graukarte,
notfalls kann man also auch die Fototasche als Ersatz für die Graukarte
verwenden.
Da
die eingebauten Belichtungsmesser in den Kameras auf einen Grauwert mit
einer Reflektion von 18% (laut Graukarte) eingestellt sind, kann man
anhand des unten gezeigten Graukeiles die erforderlichen Korrekturen
leicht vornehmen.
Der
Wert 0 in der Graukarte entspricht einem Mittelton - er steht für alle
Farben - also auch Mittelrot, Mittelblau, Mittelgrün, usw... nicht nur
für Grau.
Wenn
ich ein z.B. Schneefeld anmesse, gibt der Belichtungsmesser einen Wert
vor, der dem Wert 0 (= mittleres Grau) im unten gezeigten Graukeil
entspricht, d.h. die Schneefläche wird grau wiedergegeben. Wenn ich das
Schneefeld jetzt korrekt auf dem Diafilm abbilden will, muss ich den
gemessenen Wert um 2 Blenden nach oben korrigieren um noch Zeichnung im Weiß
des Schnees zu erhalten.
Im
Gegensatz dazu steht das schwarze Lavafeld, welches der
Belichtungsmesser ebenfalls als Wert 0 (= mittleres Grau) sieht. Um dieses
schwarze Lavafeld nun nicht als graue Masse sondern als dunkel
durchgezeichnete Fläche darzustellen muss ich den Belichtungswert um 2
Blenden nach unten korrigieren. Für zeichnungsloses Schwarz müsste ich
eine Korrektur von minus 2 1/2 Blenden einstellen.
Beim
Sonnenuntergang mit silhouettenartigem Vordergrund wird der Himmel am
Horizont angemessen und die Blende um 1 Stufe geöffnet.
Die
Werte im unten gezeigten Graukeil entsprechen der Belichtungskorrektur
von jeweils einer halben Blende.
Manche
Kameratypen gestatten noch feinere Differenzierungen im Abstand von
einer drittel Blende.
|
Weiß ohne Zeichnung |
fast reines Weiß bereits
mit Zeichnung |
sehr hell |
hell |
etwas heller |
mittleres Grau =
Graukarte |
etwas dunkler |
dunkel |
sehr dunkel |
fast Schwarz noch mit
Zeichnung |
Schwarz |
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